TYPO3 CMS 6.2 LTS: Das sind die Vorteile und Änderungen

Für Benutzer des Content Management Systems TYPO3 gibt es seit April 2014 die neue Version 6.2 LTS. Dabei handelt es sich um eine Long Term Support (LTS) Version, die für mindestens drei Jahre (bis 2017) den vollen Support erhält. Eine Migration von der alten LTS Version 4.5 zu 6.2 kann mit Hilfe des „Smooth Migration“ Projekts vereinfacht werden. 

Das Backend

Nennenswerte Änderungen sind das veränderte Design des Backends. Im Vergleich zur Version 6.1 wirkt es aufgelockerter und weniger ablenkend.

Außerdem ist es nun möglich, in der Seitenvorschau des Backends unterschiedliche Seitengrößen einzustellen, um sich sofort eine Vorschau verschiedener Ansichten für gewünschte Endgeräte anzeigen zu lassen.

HTML5

TYPO3 wurde um einige Konfigurationsoptionen erweitert, damit Bilder in Content Elementen automatisch mit verschiedenen Auflösungen generiert und im HTML ausgegeben werden können.

Dabei entscheidet man über die neue Option „styles.content.imgtext.layoutKey“ im Konstanten-Editor, welche Ausgabemethode man nutzen möchte. Standard ist „default“, weitere sind „srcset“, „picture“ und „data“. Man kann die möglichen Layouts auch problemlos erweitern.

TypoScript Objekte vom Typ IMAGE sind von dieser Einstellung nicht betroffen. Es lässt sich aber mit drei extra Zeilen TypoScript leicht übernehmen:

lib.beispiel_bild = IMAGE
lib.beispiel_bild {
  # Layout Einstellungen des "image" Content Elements kopieren.
  layoutKey < tt_content.image.20.1.layoutKey
  layout < tt_content.image.20.1.layout
  sourceCollection < tt_content.image.20.1.sourceCollection
  
  file = fileadmin/user_upload/beispiel_bild.png
}

Ein Komplettbeispiel für das IMAGE Objekt gibt es hier. Interessante Links haben wir hier und hier.

Die Fluid und VHS Image ViewHelper berücksichtigen diese Einstellungen ebenfalls nicht. Dort könnte man das Defizit mit einem Partial oder einem eigenen ViewHelper lösen.

FAL

Auch am „File Abstraction Layer“ (FAL) wurde gearbeitet. Mit der neuen Extension „filemetadata“ lassen sich zusätzliche Informationen, wie Urheber und Geo-Informationen, für jede Datei angeben.

Änderungen für Entwickler

Zu den interessanten Änderungen für Entwickler zählt die Übernahme des „Application Context“ aus TYPO3 Flow, mit dem es möglich ist, intern zwischen verschiedenen Laufzeitumgebungen zu unterscheiden. Standardmäßig besitzt TYPO3 6.2 zwei Umgebungen: „Production“ und „Development“. Diese kann man über die Installations-Tools im Backend einstellen.

Des Weiteren wurden wichtige Änderungen vorgenommen, die die Aufmerksamkeit der Entwickler bei der Migration erfordern. So hat sich die Validierung der Domain Models verbessert. Die Objekte werden jetzt rekursiv validiert, d.h. auch die referenzierten Objekte werden bei der Validierung berücksichtigt. Das hat den Vorteil, dass auch komplexere Datenstrukturen auf einfache Weise in Frontend-Formularen genutzt werden können, ohne auf komplizierte Eigenkreationen zur Auswertung zurückgreifen zu müssen. Bei der Migration sollten in den meisten Fällen einige Änderungen der eigenen Extensions vorgenommen werden, damit dieses neue Feature berücksichtigt wird.
Auch in der File Abstraction Layer wurden einige Änderungen vorgenommen, um die oben genannten Features umzusetzen, die dazu führen, dass selbsterstellte FAL-Treiber angepasst werden müssen.

Sicherheit

Auch Sicherheitsaspekte wurden mit TYPO3 6.2 LTS berücksichtigt. Die Option cookieHttpOnly ist standardmäßig aktiviert, was den Schutz vor Cross-Site-Scripting Angriffen verbessert.

Außerdem wurde die System-Extension „saltedpasswords“, zum sicheren Speichern von Passwörtern, standardmäßig aktiviert. Dabei sollte man die Option „MD5-Hash“ in der Konfiguration der Extension vermeiden und mindestens Blowfish oder phpass einstellen – Passwörter ungesalzen oder mit schwachen Algorithmen zu speichern, sollte im Jahr 2014 nicht mehr vorkommen.

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